Bereits hat der Juli begonnen und die Sommerferien auf dem heimischen Balkon oder dem fernen Strand stehen vor der Tür. Höchste Zeit also, noch ein geeignetes Lesebuch einzupacken. Hier eine Empfehlung, die einem auf 2500 Seiten eine ganze Zeit lang unterhält.
Der britische Schriftsteller Somerset Maugham (1874 – 1965) reiste zu seiner Zeit um den ganzen Erdball und erzählt davon zeitlose Geschichten in zwei Bänden.
Die „Meistererzählungen zwischen Ost und West“ berichten dabei von Zeiten, als blosses Reisen schon Abenteuer war.
Maugham war nicht nur in den entlegensten südostasiatischen Regionen, auf Südseeinseln, in Russland oder Italien unterwegs. Er besuchte auch die Schweiz und erledigte einige unbedeutende Missionen für den britischen Geheimdienst MI6. Kein Wunder aber, diente einer seiner Romane dem Alfred Hitchcock Werk „Geheimagent“ als Filmvorlage.
Als Leser begleitet man den Autor im heimischen Sessel ganz ohne Stress an Palmenstrände, auf Decks von Ozeanschiffen, zu italienischer Villen, auf Teeplantagen, in den Dschungel, auf Inseln, in feine englischen Clubs, ins Casino in Monaco oder ins Armenviertel von London – und erlebt mit ihm spannende, unterhaltsame Alltagsgeschichten. Dank dem grandiosen Schreibstil Maugham’s erheben sich jedoch selbst alltägliche Dinge zu etwas besonderem.
Beschreibungen von Szenerien oder Landschaften gibt’s in diese Reiserzählungen nicht. Alles dreht sich um Personen in den unterschiedlichsten sozialen Stellungen, ihre Verbindungen, ihre Dialoge und Debatten. Mit diesen Protagonisten teilt man dann deren Freude, Liebe, Leidenschaften – aber auch Tod, Verzweiflung, Lebenslügen und menschliche Abgründe.
Der zweite Band „Der Rest der Welt“ enthält 61 kürzere Erzählungen, die ursprünglich auf wenigen Seiten in Magazinen als Artikel erschienen. Diese alten Geschichten, brillant und witzig geschrieben, manchmal auch mit einer Prise Sarkasmus angereichert, könnten heute noch als Anleitung dienen, wie man als moderner Blogger seine Leser an den Bildschirm fesselt.
Die einzelnen Episoden enden oft überraschend, führen den Leser zuweilen auch aufs Glatteis. Manchmal bleibt am Ende vieles offen (und man würde gerne weiterlesen). Und bis zur letzten Zeile, kann man die Bücher kaum noch aus den Händen legen.
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Zum Foto dieses Beitrages: es zeigt Teepflückerinnen in Assam von unserer früheren Reise durch Indien. Eine Szenerie, die Maugham vielleicht in den äussersten Regionen des damaligen britischen Empire’s so oder ähnlich angetroffen hat.
Super Tipp zur rechten Zeit. hoffentlich reicht es mir noch zum kaufen vor den Ferien.
Der Blog ist wirklich supi.
ja, tip gut, aber einige Tage zu spät. Mir reicht’s wohl nicht mehr zum Mitnehmen. Scheint mir aber auch lesenswert zuhause.
Foto von den Teepflückerinnen gefällt mir übrigens auch.
grandios
danke für den Tipp
bin gespannt, ob die Bücher halten, was verprochen wird.
Finde den Tipp interessant. Aber ich zögere etwas, weil ich mich durch diese alten Wälzer mit uralter, träger Sprache nicht gerne durchquäle….