( Fotograf │ Reisefotos )
Rund 450’000 Menschen leben heute in Liverpool. Die Stadt im Nordwesten Englands gilt als Heimat der ruhmreichen Beatles und zweier traditionsreicher Fussballclubs. Doch weder Musikrythmen noch Fussballtore bestimmen seit jeher den Puls der Stadt: das Befinden von Liverpool war jahrhundertelang an das Schicksal seines Hafens geknüpft – man blickt hier auf sagenhafte 800 Jahre Schifffahrtsgeschichte zurück.
Im frühen 18. Jahrhundert erlangte Liverpool als wichtigster transatlantischer Handelshafen Grossbritanniens grossen Reichtum. Von den Docks, wo der Mersey-Fluss in die Irische See mündet, wurden zur Blütezeit tonnenweise Stahl und Textilien in alle Herren Länder verschifft, die in den Nachbarstädten Manchester, Sheffield oder Leeds produziert wurden.
Ab der Wirtschaftsdepression in den 1930er Jahren aber verlor der Liverpooler Hafen stetig an Bedeutung. Zuerst gingen Arbeitsplätze rund um den Überseehafen verloren, bald die Jobs in den Werften und zuletzt ab den 1950er Jahren auch jene in der regionalen Industrie. In den 1970er Jahren, so sagen Statistiken, soll in manch ärmlichem Stadtviertel Liverpools eine Arbeitslosenquote von 90% geherrscht haben – den Menschen fehlten damals im Einzugsgebiet Liverpools jegliche Perspektive.
Mittlerweile ist aus einem der modernsten Häfen der Welt ein Weltkulturerbe geworden. Der historische Teil des Hafenviertels wurde 2004 zum Weltkulturerbe erklärt.
Das wunderschöne Albert Dock mutierte zum touristischen Tummelplatz und Ausgangspunkt für Erkundungen in der Stadt. Statt riesigen Warenspeichern trifft man nun aber liebevoll restaurierte Hotels, Geschäfte, Cafes, Bars oder das Beatles-Museum an.
Liverpool hat sich seit geraumer Zeit auch als Stadt mit dem zweitgrössten Kunstangebot Englands etabliert. In einem umgebauten Warenhaus in den Albert Docks zog ein Ableger der aus London bekannten Kunstgalerie Tate ein. Der Eintritt ist frei, genauso wie für das interessante Seefahrts Museum, die Walker Kunstgalerie oder das World Museum.
Ganz in der Nähe des Albert Docks steht am Pier Head das Royal Liver Building. Dort thronen hoch oben auf den Zwillingstürmen zwei kupferne „Liver Birds“. Eine Legende besagt, dass Liverpool untergehen wird, sobald dieser Fantasievogel und Glücksbringer sich abwenden und die Stadt verlassen würde.
Von hier aus würde sich nun zu einer anderen Jahreszeit eine Fahrt mit der Fähre über den Mersey-Fluss lohnen, für einen einmaligen Blick auf Liverpools Hafenskyline.
An diesem Tag aber zerstreuen sich die Touristen in alle Richtungen: nach Anfield zum berüchtigten, gleichnamigen Stadion des FC Liverpool, zum Liverpool-One, dem modernsten Shoppingcenter Grossbritanniens, das auf einer Fläche von 28 Fussballfeldern ein eigenes Quartier bildet, mit 160 Geschäften, Cafes, Restaurants, zwei Hotels, 600 Appartements sowie einem riesigen Kino mit 14 Leinwänden. Eine weitere Alternative bildet der Abstecher zum Cavern Club in der Matthew Street, wo einstmals Bands spielten, die später legendar wurden: die Rolling Stones, Kinks, Who und natürlich auch die Beatles. Oder man zieht ins Restaurant-Viertel rund um die Hope Street, von wo aus man auch zu zwei eindrücklichen Kathedralen gelangt.
Hi
nach Liverpool möchte ich auch schon lange mal. die ersten beiden Foto gefallen mir am besten. Sind das HDR-Bilder?
mein Favorit ist die 2. die Farben und die Stimmung sind wirklich anmächelig.
schöne Stimmung in den Fotos. Mir gefällt das erste Foto am besten.
ja wenn es ein Schoppingcenter für die Frau hat, sollte eigentlich einem Städtetrip nach Liverpoool nichts im Weg stehen.
Mein Topfoto ist natürlich das Anfield-Stadion, emotional gesehen.