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Vom gemütlichen Städtchen Ystad aus, wo der berühmte Kommissar Wallander kriminalistisch ermittelt, ist es nur ein Katzensprung von 18 Kilometern entlang der Südküste Schwedens nach Kåseberga.
Im kleinen Fischerdorf führt ein Spazierweg auf das Plateau Kåsehuvud, von wo aus man nicht nur einen famosen Ausblick über das Meer und die Küste, sondern auch eine der meist besuchten Touristenattraktionen Schwedens geniessen kann: Ales Stenar ist die grösste noch erhaltene Schiffssetzung Skandinaviens, ein immenser Steinkreis in Form eines Schiffes.
Jetzt, in der Nebensaison, haben wir das steinerne Monument aus 59 imposanten Riesensteinen in Form eines 67 Meter langen und 19 Meter breiten Schiffes praktisch für uns alleine. Die einzelnen Steinbrocken sind 0,5 bis 1,8 Tonnen schwer. Die etwa drei Meter hohen Steine von Bug und Heck sind am mächtigsten, denn die Höhe der Steine nimmt von dort zur Mitte hin jeweils ab.
Ales Stenar ist grob geschätzt wohl vor rund 1000 bis 1500 Jahren errichtet worden. Welcher Funktion der Steinkreis einst diente, ist bis heute trotz intensiver Forschung weitgehend unklar.
Poetischer formulierte diese Unwissenheit der schwedische Landschaftsdichter Anders Österling (1884–1981) mit seinen Zeilen „Ein Denkmal enthoben als Rätsel bei rauschender See,
Das offen hält, was offenbar will erscheinen.“ So ein Auszug aus seinem bekanntesten Gedicht „Ales Stenar“, in dem er das steinerne Monument von „dort, wo die Küste fällt in Meer und Himmel“ literarische würdigt. Und genau von dort her peitschen heftiger Wind und Regen nun auf uns ein. Düster und dunkel ist es nun hier oben auf dem Plateau. Die Magie der Steine war uns nur kurze Zeit vorbehalten.