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Ein Besuch des Elefantenwaisenhauses vom David Sheldrick Wildlife Trust in Nairobi rundet eine Safari in Kenia ab
Zur Freude der zahlreiche Besucher, trippelt eine Gruppe Elefantenkinder laut trompetend heran. Grund für die Frohlockung der überstelligen Rüsseljungen: sie erhalten eine überdimensional grosse Flasche voll Spezialmilch – die offenbar köstlich mundet. In rasendem Tempo verschwinden innert Sekunden ein paar Liter Flüssigweiss im Rachen der Elefantenbabies. Danach treiben sie mit neuer Energie allerhand Schabernack und halten damit ihre Betreuer auf Trab.
Beim Elefantenwaisenhaus des David Sheldrick Wildlilfe Trust am Stadtrand von Kenia’s Hauptstadt Nairobi, kann man hautnah miterleben, wie Elefantenwaisen aufgepäppelt werden. Das Gelände ist täglich eine Stunde lang für die Öffentlichkeit zugänglich.
Auch für Elefanten gibt es einen Zaubertrank
Ein Besuch bietet interessante Einblicke in einen Elefantenkindergarten. Die menschlichen Betreuer kümmern sich hier als Ersatzeltern rührend um eine Schar Elefantenkinder sowie einige Nashornwaisen. Wie die richtigen Mütter und Tanten in der Natur, tun dies die menschlichen Pfleger ebenfalls rund um die Uhr. Nachts schlafen sie auf einer Pritsche in den Tierstallungen und versorgen ihre Mündel auch Mitten in der Nacht mit dem lebenswichtigen Milchdrinknachschub aus der Retorte.
Die spezielle Milchmischung mit pflanzlichem Fett wurde in den 1970er Jahren von Daphne Sheldrick entwickelt. Die Mixtur bedeutete einen Meilenstein: denn erst damit wurde es möglich, auch die kleinsten verwaisten Elefanten ohne Muttermilch grosszuziehen.
Mit dem Tierhelfervirus wurde Daphne Sheldrick früh infiziert. In Kenia geboren, kümmerte sie sich bereits im zarten Alter von drei Jahren auf der elterlichen Farm um ein verwaistes Wildtier. Später engagierte sie sich mit ihrem 1971 verstorbenen Ehemann David Sheldrick im Tsavo-Nationalpark und gründete den Wildlife Trust. Für Ihr Lebenswerk wurde sie von der Königin von England geadelt.
Gelungene Auswilderungen als Erfolgskontrolle
Das Daphne Sheldrick Elefanten-Waisenhaus in Nairobi war für die meisten hier lebenden Tierkinder die Rettung vor dem sicheren Tod, nachdem sie in der Wildnis ihre Familie verloren hatten, traumatisiert waren und in miserabler körperlicher Verfassung aufgefunden wurden. Das traurige daran: in den meisten Fällen waren menschliche Einflüsse Schuld an dieser ausweglos scheinenden Situation – oft wegen Wilderei.
Das Sheldrick Projekt wird über Spenden und Sponsoren finanziert. Nur schon der Unterhalt für einen Elefanten beträgt pro Monat bis zu $750. Investiert wird darüber hinaus in flankierende Massnahmen, wie zum Beispiel in den Bau von Wasserbohrlöchern, damit das kostbare Nass während der Trockenzeit nicht versiegt. Auch die Bekämpfung von Wilderei wird unterstützt, beispielsweise durch Entfernung von ausgelegten Fallen und Fangdrähten.
Das Meisterstück des Sheldrick Wildlife Trust ist die regelmässig erfolgreiche Auswilderung der Waisentiere in die Wildnis. Dafür werden die Elefanten nach den Schuljahren im Waisenhaus vorerst zu einer Auswilderungsstation im Tsavo-Nationalpark umgesiedelt. Dort lernen die Elefantenteenis im grössten Nationalpark Kenia’s schrittweise das Leben in freier Wildnis kennen.
Nur wer eine Patenschaft für eines der hier ansässigen Waisen übernommen hat, bekommt eine Sondergenehmigung, die Ställe und Patenkinder zu besuchen.
Wenn die Zeit dafür reif ist, werden die Tiere von sich aus eines Tages abends nicht mehr ins traute Heim zurück kehren. Und auch wenn sie vielleicht am nächsten Morgen wieder vor der Türe stehen: nach und nach werden sie sich in eine wildlebende Herde mit ehemaligen Elefantenwaisen eingliedern.
INFO:
Das Spendenmodell der David Sheldrick Wildlife Trust ist attraktiv und unbürokratisch gestaltet. Für 50$ pro Jahr kann man eine Patenschaft für eines der hilfsbedürftigen Tiere übernehmen. Dank monatlichen News aus Kenia wird man den Werdegang des Patenkindes fortan stetig begleiten.
Die Webseite des Projektes: www.sheldrickwildlifetrust.org
Unsere Bücher zu Safari in Kenia:
Informationen zum Tagebuch und Portfolio zu einer Safari in Kenia finden sie hier: Keniabücher
kann ich nur beipflichten, Daphne Sheldrick macht einen Super Job. Habe selbst auch 2 Elefanten adoptiert.
Schöne Bilder übrigens und lässiger Blog!
die kleinen Elefanten sind wirklich unwiderstehlich süss. So eine Safari wäre wirklich mal toll
schön, dass auch solche Themen platz hier Platz haben. Leider kann man von den Tausenden von Hilfsprojekten nicht alles unterstützen.
Muss dem Vorschreiber recht geben, dass die Bilder auf diesem Blog wirklich super schön sind.
man, nicht mal ich werde abends so schön zugedeckt wie das Elefantenbaby 🙂 da könnte man fast neidisch werden.
Hi
stimme zu, dass sich ein Besuch beim Elefantenwaisenhaus lohnt. Vor allem unsere Kinder hatten Freude die lustigen Elefanten so nah zu sehen. Eine Schulklasse mit einheimischen Kindern war damals auch da so wie wohl bei euch, wie ich auf den Fotos sehe. Finde das vorbildlich das man die Bevölkerung für das Thema sensibilisiert.
Hoffen wir, es fruchtet etwas. Obwohl ich meine Zweifel habe, wenn ich lese, wieviele Elefanten sie seit geraumer Zeit auflesen.
Hi
die Elis sind süss. Sheldrick hat einen guten Ruf, aber leider ist es mittlerweile auch für Pateneltern teilweise kostenpflichtig, das Waisenhaus zu besuchen am Abend.
Guten Tag
der Beitrag ist sehr schön. Wir unterstüzten den Sheldrick Trust auch. Und danke auch für den Safari-Tip wir möchten nächstes Jahr uns eine Reise nach Kenia leisten.